Die Zwangshandlungen der Journaille
Seit Tagen verschlägt es mir ganz schön die Sprache, wenn ich Artikel und Kommentare zu Roger Ciceros Sieg im deutschen Blätterwald lese. So ein Mass an schlichter Fehldeutung der Tatsachen macht einen wirklich mürbe.
Klar, Monrose waren der haushohe Favorit und dem Kunze traut nun wirklich keiner was zu, was man da allerdings lesen muss, kann ich nur mit fortschreitender Schadenfreude erklären.
Da werfen einige Monrose vor, dass sie noch nichtmal einen neuen Song für den Contest gehabt haben und missachten vollkommen den Umstand, dass Ciceros Liedchen ebenfalls ein Album-Song ist. Man kann lesen, dass der Erfolg seiner Songs die Rache der Über-Dreissigjährigen sei, die sich von der Musikindiustrie alleine gelassen fühlen. Die genug von Format- und Casting-Pop haben, der ja eh nur was für die Zielgruppe von 12-19 ist.
Ach Jungs von Spiegel, Sueddeutsche, Welt, etc. geht euch da vielleicht etwas zu sehr die Hose auf? Natürlich, Roger Cicero hat eine fundierte Jazz-Ausbildung, sein alter Herr ist ein ganz grosser gewesen, etceterapipapo. Und Monrose sind natürlich die Casting-Band die sie nunmal tatsächlich sind: Sie können passabel singen, bekommen ihre Songs und Texte von anderen geschrieben und machen radiotauglichen Format-Pop, der nichts aussagt und nur gefallen will. Das wissen wir ja alles.
Und ja, Roger Cicero hat früher Jazz und ein paar Soul-Platten gemacht, war also so richtig künstlerisch unterwegs. Nur, das hat er lange hinter sich gelassen mit seiner neuen Swing-Chose. Er hat sich den Texter geschnappt der auch schon Anette Louisan aufgebügelte, eine Big Band drunter geschraubt und sich einen Hut a la Dean Martin auf die halbe Glatze gestülpt. Klingt kalkuliert? Ich denke ja und das ist es auch.
In diesem Sinne taugt Roger Cocero nun wirklich nicht viel als Beispiel für eine Klatsche der frustrierten Musik-Connaiseure Über-30.
Auch der Swing-Unterbau kann in keinster Weise dafür als Beweis oder Anschau einer höheren künstlerischen Kredibilität herhalten. Das hat sich schon lange erledigt und tatsächlich gilt seit Ewigkeiten in der Musik auch dieser Satz: "Wenn nichts mehr geht, Swing verkauft sich."
Wenn ich allerdings die Wahl habe ein Stück ehrlichen Format-Pops a la Monrose oder ein Musical-Theater im Stile von Roger Cicero zu nehmen, dann entscheide ich mich höchtwahrscheinlich für ersteres.
Chart-Pop ist eben Chart-Pop und es schadet ihm nicht, wenn ein paar austauschbare Hupfdohlen dazu trällern.
Swing im Sinne von Sinatra, Martin und Davis Jr. hatte aber immer auch etwas anderes, unkalkuliertes im musikalischen Blut. Da war auch ganz klar im musikalischen Untenrum das formatierte Schema, aber eben auch dies: Die kleine Geste geboren aus der grossen Melancholie. Der Anklang des Aufstehens nach dem Scheitern. Das temeperierte Ausdrücken der Gefühle die oft genug Schmerz und Getreten-Werden zum Thema hatten. Alles gepaart mit grossen und nicht formatierten Stimmen die dem ganzen erst das Leben einhauchten.
Klingt zu sehr nach Pathos? Einfach mal "Mr. Bojangles" oder "Both Sides Now" anhören und danach Ciceros Platte auflegen. Der Unterschied ist merklich und niemand wird dabei - bis auf die äussere Form - dasselbe entdecken können.
Im Grunde ist Roger Cicero dasselbe wie Monrose: Ein durchformatiertes, geplantes und gestyltes Produkt, kein Deut besser oder schlechter - Da interessiert es auch nicht, was er vorher so alles gemacht hat. Ernsthaft taugt er so nicht für die schlecht getarnte Zufriedenheit die die Kommentatoren durchblicken lassen.
Klar, Monrose waren der haushohe Favorit und dem Kunze traut nun wirklich keiner was zu, was man da allerdings lesen muss, kann ich nur mit fortschreitender Schadenfreude erklären.
Da werfen einige Monrose vor, dass sie noch nichtmal einen neuen Song für den Contest gehabt haben und missachten vollkommen den Umstand, dass Ciceros Liedchen ebenfalls ein Album-Song ist. Man kann lesen, dass der Erfolg seiner Songs die Rache der Über-Dreissigjährigen sei, die sich von der Musikindiustrie alleine gelassen fühlen. Die genug von Format- und Casting-Pop haben, der ja eh nur was für die Zielgruppe von 12-19 ist.
Ach Jungs von Spiegel, Sueddeutsche, Welt, etc. geht euch da vielleicht etwas zu sehr die Hose auf? Natürlich, Roger Cicero hat eine fundierte Jazz-Ausbildung, sein alter Herr ist ein ganz grosser gewesen, etceterapipapo. Und Monrose sind natürlich die Casting-Band die sie nunmal tatsächlich sind: Sie können passabel singen, bekommen ihre Songs und Texte von anderen geschrieben und machen radiotauglichen Format-Pop, der nichts aussagt und nur gefallen will. Das wissen wir ja alles.
Und ja, Roger Cicero hat früher Jazz und ein paar Soul-Platten gemacht, war also so richtig künstlerisch unterwegs. Nur, das hat er lange hinter sich gelassen mit seiner neuen Swing-Chose. Er hat sich den Texter geschnappt der auch schon Anette Louisan aufgebügelte, eine Big Band drunter geschraubt und sich einen Hut a la Dean Martin auf die halbe Glatze gestülpt. Klingt kalkuliert? Ich denke ja und das ist es auch.
In diesem Sinne taugt Roger Cocero nun wirklich nicht viel als Beispiel für eine Klatsche der frustrierten Musik-Connaiseure Über-30.
Auch der Swing-Unterbau kann in keinster Weise dafür als Beweis oder Anschau einer höheren künstlerischen Kredibilität herhalten. Das hat sich schon lange erledigt und tatsächlich gilt seit Ewigkeiten in der Musik auch dieser Satz: "Wenn nichts mehr geht, Swing verkauft sich."
Wenn ich allerdings die Wahl habe ein Stück ehrlichen Format-Pops a la Monrose oder ein Musical-Theater im Stile von Roger Cicero zu nehmen, dann entscheide ich mich höchtwahrscheinlich für ersteres.
Chart-Pop ist eben Chart-Pop und es schadet ihm nicht, wenn ein paar austauschbare Hupfdohlen dazu trällern.
Swing im Sinne von Sinatra, Martin und Davis Jr. hatte aber immer auch etwas anderes, unkalkuliertes im musikalischen Blut. Da war auch ganz klar im musikalischen Untenrum das formatierte Schema, aber eben auch dies: Die kleine Geste geboren aus der grossen Melancholie. Der Anklang des Aufstehens nach dem Scheitern. Das temeperierte Ausdrücken der Gefühle die oft genug Schmerz und Getreten-Werden zum Thema hatten. Alles gepaart mit grossen und nicht formatierten Stimmen die dem ganzen erst das Leben einhauchten.
Klingt zu sehr nach Pathos? Einfach mal "Mr. Bojangles" oder "Both Sides Now" anhören und danach Ciceros Platte auflegen. Der Unterschied ist merklich und niemand wird dabei - bis auf die äussere Form - dasselbe entdecken können.
Im Grunde ist Roger Cicero dasselbe wie Monrose: Ein durchformatiertes, geplantes und gestyltes Produkt, kein Deut besser oder schlechter - Da interessiert es auch nicht, was er vorher so alles gemacht hat. Ernsthaft taugt er so nicht für die schlecht getarnte Zufriedenheit die die Kommentatoren durchblicken lassen.
WONKO - 12. März, 21:29
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